Immer wieder stolpern wir bei Speak Metal über neue, spannende Bands und Alben, die wir noch nicht auf dem Schirm hatten – hier stellen wir sie euch vor! Heute aufgeschnappt: Blackwater Holylight
Mein Beruf bringt es mit sich, dass immer wieder Promos neuer Alben in meinem Posteingang landen. Ob ich sie mir auch anhöre, hängt ganz davon ab, wie schmackhaft sich das Begleitschreiben liest. Im Fall von Blackwater Holylight aus Portland, Oregon, war ich sofort dabei: „Heavy psych riffs, gothic drama, folk-rock vibes, garage-sludge and soaring melodies“. Dazu Chelsea Wolfe als Referenz (wer Episode 1 von Speak Metal gehört hat, weiß, wie gut mir ihr aktuelles Album Hiss Spun gefällt) – ganz meine Baustelle!
Eine Reise durch die Jahrzehnte
Ein doomiges Riff eröffnet Willow, bevor Bandgründerin und Bassistin Allison Faris und Gitarristin Laura Hopkins im Harmoniegesang einsteigen. Das ist knietief in den Siebzigern verwurzelt, klingt aber sonniger als etwa The Devil’s Blood und ein wenig, als wäre Sally Oldfield bei Black Sabbath eingestiegen. Doch schnell ziehen dunkle Wolken auf, denn Faris hatte für Blackwater Holylight ein erklärtes Ziel: die Verletzlichkeit zu feiern.
Folgerichtig atmet Babies atmet Grunge und den Alternative Rock der Neunziger und zwar den der ganz besonders gutgelaunten Sorte. „I hate your eyes/ Dark is your heart/ Fuck you, you crazy bitch!“ Auf eine vollkommen falsche Fährte führt der Titel von Sunrise. Das ist reinrassiger Post-Punk aus den Kellerklubs der Achtziger, angetrieben von Schlagzeugerin Cat Hoch und Sarah Mackennas Synthesizern. Okay, die großen Gitarreneruptionen waren damals so nicht üblich, passen aber ausgezeichnet in das düstere Klangbild. Carry Her führt diese Formel weiter und erinnert nicht zuletzt wegen Faris‘ Gesang wirklich an Chelsea Wolfe. Zum Abschluss präsentiert sich Jizz Witch als Zerrbild des Openers, dessen Folk-Einflüsse hier auf besonders giftige Sounds treffen.
Was am Ende bleibt
Zugegeben, Blackwater Holylight ist nicht ganz so spektakulär, wie ich erwartet hatte. Trotzdem kann ich hier eine klare Empfehlung für alle aussprechen, die The Devil’s Blood, Jess And The Ancient Ones und Blood Ceremony mögen. Und für alle, die sich gerne durch musikalische Referenzen wühlen.
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Blackwater Holylight erscheint am 6. April 2018 über RidingEasy.